Als wir mal wieder einen leckeren Handkäs (wahrscheinlich der beste weit und breit) im Urigen Weinkeller aßen, trafen wir Bekannte, denen wir von unseren neuesten Errungenschaften Bodenheimer Weins (Kastanienhof, Martinushof) erzählten.
Sie selbst schwärmten von den Weinen des Kilianshofs und machten uns auf das anstehende Hoffest Mitte Juli aufmerksam. Das war dann auch der Grund, warum wir uns bei tatsächlichen 32 Grad und gefühlten 40 Grad gemeinsam mit einem Freund zum Kilianshof geschleppt haben.
Neben dem Hoffest war auch eine Weinprobierstube eingerichtet, bei der man die Weine des Kilianshofs probieren konnte. Leider waren die Weine jedoch nicht mehr ausreichend gekühlt (wir trafen erst Sonntags gegen 18.00 Uhr ein), so dass sie nicht in üblicher Trinktemperatur zu probieren waren.
Kleine Randnotiz: Nach unserer Probe wurden wir von einem netten Herrn, der den Wein im Hof ausschenkte, darüber aufgeklärt, dass der echte Weinkenner diesen sowieso warm probiert, weil die Aromen dann viel besser wahrnehmbar sind. Unkommentiert kann ich diese Aussage jedoch nicht lassen: Richtig ist, dass der Wein nicht zu kalt sein darf, da man ansonsten wirklich nur wenige Aromen wahrnehmen kann. Jedoch sollte der Wein, egal ob rot oder weiß, bestimmt keine Raumtemperatur haben, wenn der Raum ca. 25–27 Grad Celsius hat, da dann insbesondere die Geruchswahrnehmung vom aufsteigenden Alkohol beeinträchtigt wird. Das ist schade, da der Geruchssinn das wichtigste Werkzeug bei einer Weinprobe ist, da die Nase wesentlich mehr Nuancen unterscheiden kann als die Zunge. Die Nase ist um den Faktor einhundert empfindlicher als die Zunge. Was als Aroma von der Zunge empfunden wird, ist zu Teilen vielfach ebenso ein Nasen-Aroma.
Naja, auf der einen Seite kann ich ein bisschen verstehen, dass um die Uhrzeit nicht mehr die ideale Trinktemperatur vorliegt, aber auf der anderen Seite muss man dann nicht so etwas behaupten…
Aber jetzt zum eigentlichen Thema, dem Wein:
Festzuhalten bleibt, dass von den probierten Weinen besonders die „Classic“-Sorten gut geschmeckt haben und zwar der Chardonnay (Euro 4,35), der Riesling (Euro 4,35) und der Graue Burgunder (Euro 4,70). Auch der „Classic“ Spätburgunder (Euro 5,05) hat einen guten Eindruck hinterlassen. Der Merlot (Euro 5,05) hatte eine besonders beerige Nase und der Creation Barrique (Euro 7,90) hatte das meiste Potential. Mehr kann man allerdings auch nicht schreiben, da ich durch die hohe Temperatur der Weine nur einen Gesamteindruck ohne Einzelkritik abgeben kann.
Das Hoffest selbst haben wir leider um die Uhrzeit auch nicht mehr richtig erlebt, da nicht mehr viele Leute da waren. Aber aus den noch vereinzelt auf dem Parkplatz stehenden Autos konnte man schließen, dass der Andrang ziemlich groß war. Dafür sprach auch die Ausstattung mit Biergarnituren und Sonnenschirmen. Schön im gesamten Hof und auf der Wiese verteilt, inmitten der Weinberge, mit Getränken und Essen versorgt, war es bestimmt ein gelungenes Fest.