Unser eigentlicher Plan für diesen Samstag war es, beim Kastanienhof in der Vinothek noch mal den ein oder anderen Wein zu probieren. Danach wollten wir dann zum Hoffest beim Adi. Da aber in der Vinothek niemand war und keiner von den uns bekannten Nasen beim Adi (erschwerend kam hinzu, dass die Musik uns auch nicht wirklich zugesagt hat), waren wir zunächst ein wenig ratlos, wo wir denn hingehen sollten. Der Johannisstiftshof fiel auch aus, denn dort wurde eine Hochzeit gefeiert.
So blieb uns nichts anderes übrig, als eine für uns neue Lokalität auszuprobieren.
Und so sind wir dann in der Dutt gelandet.
Als wir gegen 18.00 Uhr eintrafen, war der Hof noch nicht wirklich gut besucht und im hinteren Teil waren noch einige Tische frei. Wir fanden zum Glück einen Platz an einem der ersten Tische, da wir nicht unter der Überdachung sitzen wollten.
Die freundliche Bedienung servierte uns recht flott eine sehr lecker schmeckende Riesling Schorle, so dass wir uns ohne trockene Kehle voll auf unsere Essensbestellung konzentrieren konnten.
Die Karte wartet mit jeder Menge Klassikern auf und ist unterteilt in verschiedene Bereich von “Lecker & Gesund” über “Käsevariationen” bis zu den “Pfannengerichten”. Eine gute Auswahl, die einem Appetit macht. Spezielle Tagesgerichte werden an Tafeln angeschlagen.
Natürlich haben wir auf die Teller der anderen Gäste “gelunzt”, um uns schon mal einen ersten Eindruck zu verschaffen, wie denn hier die Portionen ausfallen – und was soll ich sagen – das sah alles sehr üppig und lecker aus! An dem uns gegenüberliegenden Tisch hatte gerade eine Dame ein mächtiges Jägerschnitzel serviert bekommen, das fast den ganzen Teller bedeckte. Somit war für meinen Mann die Entscheidung gefallen: Solch einen “Lappen” mit Brot wollte er auch haben! Ich entschied mich für ein “Kikeriki”, das sind drei Spiegeleier mit Bratkartoffeln. Fantasie bei der Namensgebung seiner Gerichte hat der Koch der Dutt schon mal bewiesen!
Und während wir auf das Essen warteten, erlebten wir eine kleine Lehrstunde in Sachen Unterschied zwischen Rheingau-Rheinhessen, und das sind die Menschen, die sich begegnen. Die herzliche und offene Art der Besucher stimmt einen immer wieder fröhlich und ohne neue Kontakte zu knüpfen, ohne ein witziges oder gar gutes Gespräch geführt zu haben, geht man nur in den allerseltensten Fällen (eigentlich nie) nach Hause.
Wir saßen mit einem sympathischen Pärchen aus Astheim am Tisch, die den Tag über schon mehr als 80 Kilometer auf ihren Pedelecs zurückgelegt haben. Da wir auch passionierte Biker sind, hatten wir schnell Gesprächsstoff, der uns dann auch bis zum Verlassen der Dutt nicht ausging. Herrlich, wenn Menschen sich einfach auf Anhieb verstehen und quatschen können. Aber so ist das nunmal in Bodenheim, und genau das ist der Grund, warum es auch so viele Leute immer wieder hier her zieht.
Nach einer kurzweiligen Zeit, kam dann auch unser Essen. Mein “Kikeriki” war reichlich, die Bratkartoffeln waren frisch und kross angebraten und die Spiegeleier hatten die richtige Konsistenz. Rundum lecker.
Das Schnitzel meines Mannes hatte in jedem Fall “Männermaße”. Das Brot als einfache Beilage war wohl mehr als ausreichend. Wer da noch eine Portion Bratkartoffeln dazu schafft, muss entweder völlig ausgehungert sein, oder sollte sich mal auf einen Bandwurm untersuchen lassen. Ihm hat das Schnitzel recht gut geschmeckt, schade nur, dass die Pilze aus der Dose waren und die Sauce hätte man auch noch etwas würziger abschmecken können. Auf jeden Fall war es ordentlich.
Uns hat es in der Dutt sehr gut gefallen. Das war mit Sicherheit nicht unser letzter Besuch.
Übrigens: Ab 20.00 Uhr war kein Platz mehr zu bekommen, auch nicht zum dazu setzen!